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Sonnenschutz

EcoSun Pass - Natur und Mensch im Einklang

Die Menschen wollen und müssen sich vor der Sonne schützen. Sie wollen dabei aber zunehmend keine Produkte mehr benutzen, die der Natur schaden. BASF Personal Care unterstützt mit dem EcoSun Pass Hersteller von Sonnenschutzmittel, Formulierungen auf den Markt zu bringen, die gut für Mensch UND Umwelt sind.

Sonnencremes müssen die Haut schützen und dürfen die Natur nicht schädigen. Aber wie kann der Verbraucher erkennen, dass die neue Creme auch umweltverträglich ist? Mit dem EcoSun Pass der BASF kommt man der Antwort näher. „Wir geben unseren Kunden ein Tool an die Hand, mit der ihre UV-Filtersysteme nach den neuesten wissenschaftlichen Erkenntnissen überprüft werden können. Dabei spielen international anerkannte Kriterien wie z.B. biologische Abbaubarkeit und aquatische Toxizität eine große Rolle“, erklärt Marcel Schnyder, Head of Global Technical Center Sun Care bei BASF.

Und diese gewonnenen Erkenntnisse sind nicht nur für die Hersteller interessant. Gerade Konsumenten interessieren sich verstärkt für die Themen Nachhaltigkeit und Naturschutz. Dafür fordern sie nicht nur die passenden Produkte, sie sind vielmehr auch bereit ihr eigenes Konsumverhalten zu überdenken und anzupassen.

Nachhaltiger Sonnenschutz ist formulierbar

Auch wenn die Forschung bzgl. der Umweltverträglichkeit von UV-Filtern und Sonnenschutzprodukten noch immer am Anfang stehen, mehren sich die Berichte über Schädigungen des Ökosystems, der Korallenriffe und unserer Ozeane. Und vor allem die Frage: Ist es überhaupt möglich, Sonnenschutz zu formulieren, der nachhaltig und umweltverträglich ist? 

Dazu haben wir in Grenzach bei unseren Experten nachgefragt: „Die Entwicklung geht immer weiter. Mit dem heutigen Kenntnisstand, durch die vorliegenden Fakten und Ergebnisse, können Sonnenschutzprodukte mit möglichst geringem Einfluss auf die Umwelt entwickelt und formuliert werden“, so Stéphanie Acker, Senior Technical Manager Sun Care, BASF, Grenzach, Deutschland.

Die passenden Produkte können Endverbraucher in Zukunft am Label des EcoSun Pass der BASF erkennen. Erste Kunden verwenden das Label bereits auf ihren Produkten. Mehr Infos unter: Kunden werben mit dem EcoSun Pass

Aber was hat es genau mit dem EcoSun Pass auf sich? Das BASF Personal Care Geschäft hat damit eine Methodik auf den Markt gebracht, mit der die Umweltverträglichkeit von UV-Filtersystemen in Sonnenschutzprodukten überprüft werden kann. 

Wichtig: UV-Filter sind dabei Schlüsselfiguren in den Formulierungen, wenn es darum geht zwischen nicht umweltfreundlichen und umweltfreundlicheren Filtersystemen zu unterscheiden. In den Ergebnissen des EcoSun Pass werden die Umweltauswirkungen der Filter berücksichtigt, ebenso wie deren Konzentration in der Formulierung und auch die Effizienz vom Sonnenschutzprodukt in Bezug auf SPF und UVA Schutz für einen bestmöglichen ökologischen Fußabdruck.

Dieser ganzheitliche Ansatz umfasst auch die Tatsache, dass sich die wissenschaftlichen Ergebnisse nicht auf das eigene Produktportfolio beschränken. „Alle weit verbreiteten UV-Filter, auch die, die nicht zum Portfolio der BASF gehören, werden transparent bewertet“, erklärt Dr. Myriam Sohn vom Global Technical Center Sun Care. 

Klar - Transparent - Umfassend

Um die Umweltverträglichkeit eines Sonnenschutzmittels, bzw. -produktes zu verstehen, ist es wichtig das ganze System zu betrachten. Meistens basiert ein käuflicher Sonnenschutz auf Öl in Wasser oder Wasser in Öl Emulsionen, verschiedenen Inhaltsstoffen und einer Mischung und Kombination verschiedener UV-Filter. 

Konsumenten interessieren sich verstärkt für die Themen Nachhaltigkeit und Naturschutz.
Konsumenten interessieren sich verstärkt für die Themen Nachhaltigkeit und Naturschutz.

Mit Blick auf die Inhaltsstoffe lässt sich relativ schnell sagen, dass viele von den eingesetzten Stoffen bereits nach OECD 301 Kriterien auf ihre biologische Abbaubarkeit hin getestet und eingestuft wurden. Um als nachhaltiges Mittel anerkannt zu werden, bedarf es allerdings mehr Kriterien als der Abbaubarkeit.

Bei den UV-Filtern, den wichtigsten Bestandteilen einer Sonnenschutzformulierung, ist es so, dass es nicht unüblich ist, dass ein Produkt bis zu 6 unterschiedliche UV-Filter enthält. Nötig wird dies, weil UV-Filter in unterschiedlichen Wellenlängenbereichen absorbieren. Um u.a. den größtmöglichen Schutz im UVA und UVB Bereich zu erlangen, werden Kombinationen eingesetzt. 

Ein Ziel des EcoSun Pass ist es, eine kluge Auswahl an UV-Absorbern zu treffen. Sind Filter effizienter, braucht es im finalen Produkt davon letztendlich weniger. Bzgl. der Auswahl gibt es ein paar Dinge, die zu berücksichtigen sind: Die Toxizität generell steigt mit der Konzentration der UV-Filter. Die Effizienz wiederum basiert auf der Konzentration. Es gibt Filter, die weisen zwar die gleiche Effizienz auf, haben aber nicht die gleiche Umweltverträglichkeit. 

Wie beschrieben, reicht es nicht aus, dass ein UV-Filtersystem biologisch abbaubar ist. Für die Betrachtung der Umweltverträglichkeit berücksichtigt der EcoSun Pass mit seiner Bewertungsmethode 6 international anerkannte Kriterien, die den Verbleib in der Umwelt (Bioakkumulation und Biologischer Abbau) als auch die Ökotoxizität (die bleibenden Kriterien) berücksichtigen:

Kriterium

Bioakkumulation

Definiert ist hier die Anreicherung von Substanzen/Schadstoffen in Organismen. Setzt sich ein UV-Filter in einem Organismus fest und kommt es evtl. zu hormonellen Wirkungen?

Kriterium

Log Pow - Part der Bioakkumulationsbewertung

Der n-Oktanol-Wasser-Verteilungskoeffizient, dimensionslos, beschreibt das Verhältnis der Konzentration einer Chemikalie in einem Gemisch aus n-Oktanol und Wasser. Dieser Koeffizient dient als Maßstab für Wasser- bzw. Fettlöslichkeit  der überprüften Filter. Ist der Wert hoch, deutet dies auf die Tendenz hin, dass sich der Filter im Fettgewebe von Organismen anreichert (Depo-Effekt). Die Formel lautet:

Quelle: Chemie.de
Quelle: Chemie.de
Kriterium

Biologischer Abbau

Kann ein Filter biologisch abgebaut werden, d.h. schaffen es Mikroorganismen wie Bakterien, den Filter zurück in den mineralischen Stoffkreislauf zu führen? Wenn ja, wie lange dauert es?

Kriterium

Toxizität für terrestrische Organismen

Die Auswirkungen einer Substanz auf die Landflora und -fauna.

Kriterium

Toxizität für in Sedimenten lebende Organismen

Der Schaden, den ein Stoff an in Sedimenten lebenden Organismen verursacht.

Kriterium

Akute aquatische Toxizität

Wie schädlich ist ein Stoff für den Wasserorganismus durch kurzfristige Exposition (Kontakt)?

Kriterium

Chronische aquatische Toxizität

Wie schädlich ist ein Stoff für den Wasserorganismus durch längerfristige Exposition (Kontakt)?

Zusätzlich zu den oberen 6 Kriterien wird auch auf den Endokrinen Effekt geachtet.

Kriterium

Endokriner Effekt

Als endokrine Disruptoren werden Chemikalien/Sustanzen bezeichnet, die das Hormonsystem von Organismen stören und schädigen können. Ein Sonnenschutzprodukt, dass einen solchen Inhaltsstoff verwendet, darf nicht als Umweltfreundlich bewertet werden.

Die WHO-Definition lautet: „Ein endokriner Disruptor ist eine exogene Substanz oder Mischung, die die Funktion(en) des endokrinen Systems verändert und folglich gesundheitsschädliche Auswirkungen auf einen intakten Organismus hat, oder seine Nachkommen oder (Sub-) Populationen.“

Die Beschreibung der Methodik zum EcoSun Pass wurde unter der Anmeldung Nummer WO2019207129 publiziert.

Wurden alle Kriterien überprüft, steht eine verlässliche Bewertung zur Verfügung. Bewerten ist das Eine, Beratung das Andere. Ein weiterer Vorteil für die Hersteller von Sonnenschutzprodukten: Bereits in der Entwicklungsphase werden Formulierer durch die Experten der BASF beraten. Welche UV-Filterkombination eignet sich für die jeweilige Anwendung am besten, und welche nicht? So kann das Ziel einer umweltverträglichen Sonnencreme effektiv und effizient erreicht werden.

Kosmetik muss heute nicht mehr „nur“ am Mensch funktionieren, sie muss auch mit der Umwelt im Einklang sein. Sonnencremes stehen im Fokus der Nachhaltigkeitsdebatte. Der EcoSun Pass bewertet, gibt Antworten und ebnet den Weg für Sonnenschutzprodukte, die gut sind für Mensch UND Natur.