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Haut & Hauttypen

ABCDE – Diese Regel kann Leben retten

Natürlich ist die Sonne verantwortlich für das Leben auf unserer Erde. Meist sorgen ihre Strahlen auch für Wohlbefinden und gute Laune. Trotzdem wollen wir weiter für das Thema Sonnenschutz sensibilisieren. Denn: Hautschäden und Hautkrankheiten, verursacht durch UV-Strahlen, sind leider weitverbreitet. Die ABCDE-Regel kann Leben retten.

„UV-Strahlung schädigt nicht nur die DNA und erhöht somit das Risiko für die Entstehung von Hautkrebs, UV-Strahlung schwächt auch sehr stark das Bindegewebe in unserer Haut und ist somit einer der Hauptfaktoren für vorzeitige Hautalterung“, fasst Dr. Christian Cremer vom BASF Kompetenzzentrum in Grenzach die Gefahren übermäßiger Sonnenbestrahlung kurz und bündig zusammen. „Man darf natürlich grundsätzlich nicht vergessen, dass die Sonne die Voraussetzung für das Leben auf unserer Erde ist. Beim Sonnenschutz geht es einfach nur darum, uns vor einem Übermaß an Sonneneinstrahlung zu schützen“, ergänzt er. Es geht darum, die möglichen Schäden in Grenzen zu halten. Es geht darum, sich bestmöglich zu schützen. Neben der Haut sind übrigens auch die Augen gefährdet und anfällig für etwaige Schädigungen.

Das erste Schutzschild, welches dafür Sorge trägt, dass nicht alle Strahlen der Sonne auf die Erde, bzw. die Erdoberfläche gelangen, ist die Erdatmosphäre im Zusammenspiel mit der Ozonschicht. Die verbleibende Strahlung findet in unserer Haut und in den Augen ihre Empfangsorgane. Die UVB-Strahlung, die hier noch ankommt, macht etwa 5% der gesamten UV-Strahlung aus. Die anderen 95% werden dem längerwelligen UVA-Bereich zugeordnet. UVB-Strahlung findet ihren Platz eher in der Oberhaut, während die UVA-Strahlen tiefer in Haut und Gewebe eindringen können.

Auswirkungen von Sonnenlicht auf die Haut

  • Bildung von freien Radikalen
  • Schädigung der DNA
  • Schädigung von Kollagen und Elastin
  • Immunsuppression
  • Vasodilatation (Erweiterung des Blutgefäßes)
  • Bildung von Vitamin D
  • Entzündungen der Binde- und Hornhaut der Augen
  • Verdickung der oberen Hautschicht. Verstärkte Melaninproduktion zum Eigenschutz der Haut.

Sichtbare Anzeichen für übermäßige Sonnenexposition

  • Sonnenbrand (hauptsächlich UVB, teilweise UVA)
  • Vorzeitige Hautalterung / Falten / Lederhaut / Pigment-, bzw. Altersflecken
  • Hautkrebs (Basal- und Plattenepithelkarzinom, Melanom)
  • Linsentrübung in den Augen

Bei den sichtbaren Anzeichen für eine übermäßige und schädliche Sonnenexposition muss man unterscheiden zwischen: 1.) Schäden, die unmittelbar, bzw. sehr kurzfristig auftreten. Die Rötung der Haut, Mallorca-Akne und Sonnenbrand seien hier genannt und 2.) Schäden, die erst nach Monaten oder Jahren auftreten, wie z.B. Hautkrebs.

Zahlreiche Risikofaktoren

Für die Entstehung von Hautkrebs zeigen sich sowohl UVB als auch UVA Strahlen verantwortlich. Durch Schädigungen der menschlichen Erbsubstanz (Desoxyribonukleinsäure, DNS) steigt das Risiko zu erkranken. Daneben existieren aber weitere Risikofaktoren, wie die Deutsche Krebshilfe aufzählt. Dazu zählen u.a.:

  • Häufige Sonnenbrände, besonders auch in der Kindheit
  • Häufige Besuche im Solarium
  • Vorkommen vieler Pigmentmale
  • Das Immunsystem ist geschwächt
  • Familiäre Vorgeschichte

Auch Menschen, die ihren Job überwiegend im Freien ausüben gehören zur Risikogruppe. Mehr zu diesem Thema finden Sie hier

Eine wichtige Zahl findet man auch bei der Deutschen Krebshilfe: Ca. 287.000 Menschen in Deutschland erkranken jedes Jahr neu an Hautkrebs (GEKID, 2021). Zu den drei häufigsten Arten zählen das Basalzellkarzinom und das Plattenepithelkarzinom, die beide auch als „Heller Hautkrebs“ bezeichnet werden. Dann gibt es noch den „Schwarzen Hautkrebs“, das Malignes Melanom. Das Malignes Melanom ist die bösartigste Form von Hautkrebs. 

Die meisten Erkrankungen werden im fortgeschrittenen Alter ab ca. 70 Jahren diagnostiziert. Jedoch zeichnet es sich ab, dass die Patienten immer jünger werden und der Altersdurchschnitt der betroffenen sinkt. Für alle Arten gilt, dass die Behandlungschancen besser sind, je früher die krankhafte Hautveränderung erkannt wird. 

Da Hautkrebs zu den sichtbaren Schäden zählt, können Sie sich regelmäßig selbst testen. Dazu braucht es die sogenannte ABCDE-Regel, mit der eine schnelle Ersteinschätzung erfolgen kann, ob Sie Hautkrebs haben, oder nicht. Allerdings sollte diese Art des Selbtsttestens oder der Eigendiagnose NICHT den Gang zum Hautarzt und das regelmäßige professionelle Hautscreening ersetzen.

Hautschäden und Hautkrankheiten, verursacht durch UV-Strahlen, sind leider weitverbreitet. Die ABCDE-Regel kann Leben retten.
Hautschäden und Hautkrankheiten, verursacht durch UV-Strahlen, sind leider weitverbreitet. Die ABCDE-Regel kann Leben retten.

Die ABCDE-Regel 

Wenn Sie das Gefühl haben, Ihre Haut hätte sich verändert, vorhandene Muttermale oder Leberflecken sehen nun anders aus, oder es sind gar neue Male entstanden, dann nutzen sie die ABCDE-Regel zur Selbstüberprüfung. Sie benötigen dafür keine Hilfsmittel, nur gutes Licht und evtl. einen Spiegel, um auch schwer einsehbare Körperpartien zu begutachten. Achten Sie dabei auf Folgendes: 

A oder Asymmetrie: Die meisten Muttermale sind, wenn harmlos, symmetrisch. Verdächtig wird es, wenn die Form eine Asymmetrie aufweist und unregelmäßig geformt ist, d.h. es nicht rund oder oval ist. 

B oder Begrenzung: Normale Muttermale haben klar begrenzte Ränder. Melanome neigen dazu, eine unregelmäßige Form zu haben. Ihre Ränder sind eher verwaschen, gezackt, uneben oder gar rau. 

C oder Colour (Farbe): Ein gesundes Muttermal hat eine einheitliche Farbe. Melanome haben oftmals unterschiedliche Farben und/oder Schattierungen, z.B. Schwarz und Braun. 

D oder Durchmesser: Melanome werden häufig mit/bei einem Durchmesser von 5mm oder mehr diagnostiziert. Allerdings ist Vorsicht geboten: Einige Melanome sind auch kleiner als 5mm. 

E wie Erhabenheit: Harmlose Muttermale verändern ihre Größe nicht, Melanome können sich recht schnell in Größe und Form verändern. Zudem sind sie verstärkt tastbar, da sie quasi in die Höhe ragen und sich von der übrigen Hautfläche abheben. 

Immer dran denken: Vorsicht ist besser als Nachsicht. Mit dem passenden Schutz kann man die Sonnenstrahlen dann auch genießen. 

Trotz der ABCDE-Regel empfehlen wir den regelmäßigen Besuch beim Hautarzt Ihres Vertrauens. Der aufgerufene redaktionelle Artikel soll nicht dazu dienen gesundheitsbezogene Entscheidungen zu treffen. Unser Anliegen war und ist es, über das Thema zu informieren und das Bewusstsein zu stärken. Für weiterführende Informationen wenden sie sich bitte an ihren Arzt oder Apotheker.