EN | DE

Die Welt der Sulfate

Sulfate & Co.: Die Dosis macht das Gift

„Das Shampoo darfst du nicht verwenden, das ist giftig.“ „Das löst Krebs aus.“ „Davon bekommst du Hautausschlag.“ Aussagen wie diese tummeln sich vermehrt im Internet. Im Mittelpunkt der Aufregung: Sulfattenside. Sodium Lauryl Sulfate (SLS) und Sodium Laureth Sulfate (SLES) stehen in der Kritik. Die Gründe dafür liegen teils im fehlenden Verständnis, teils in Fehlinformationen. Warum richtige Fakten nicht immer zu korrekten Schlussfolgerungen führen.

Die Informationsmöglichkeiten sind vielfältig. Aber: Viele Informationen bedeuten nicht automatisch auch alles in den richtigen Zusammenhang bringen zu können oder zu wollen. Viel hilft nicht immer viel. Dabei kommt es auf die richtige Zusammenstellung der Informationen an. 

Wir können nicht alles Schwarz oder Weiß sehen. Wie sagte Theophrastus Bombast von Hohenheim, besser bekannt als Paracelsus, einst: „Alle Dinge sind Gift, und nichts ist ohne Gift; allein die Dosis machts, dass ein Ding kein Gift sei.“

Mit Blick auf die Sulfattenside könnte kaum ein Zitat besser passen als der Leitsatz von Paracelsus. Von „unnötigen“ und „gefährlichen“ Inhaltsstoffen in Shampoos wird gesprochen, wenn es um SLS und SLES geht. Sulfattenside gelten in höherer Dosierung als haut- und schleimhautreizend. Will man sich so etwas ins Gesicht oder in die Haare schmieren? 

Der entscheidende Punkt bei der Antwort ist die Dosierung. Wenn man sich die Formulierung, anders gesagt das Rezept eines Shampoos genauer ansieht, wird man feststellen, dass die verwendeten Dosen so angepasst sind, dass sie nicht aggressiv sind. Zusammen mit dem pH-Wert wird das Produkt sogar mild.

Dosierung und Kombination sind wichtig

Es stimmt, dass Sulfattenside in einer hohen Konzentration zu Hautirritationen, Brennen in den Augen und Austrocknung der Haut führen können. In abspülbaren, sogenannten Rinse-off Kosmetikprodukten ist die verwendete Menge geringer und durch „richtige“ Kombination mit anderen Inhaltsstoffen wird gewährleistet, dass die Produkte bei Verwendung für Benutzer und Benutzerinnen absolut sicher und ungefährlich sind. Das dies so ist, dafür sorgen Gesetze und Verordnungen. Alle Kosmetikprodukte müssen von Fachleuten einer Sicherheitsbewertung unterzogen werden. Nur sichere Produkte dürfen auf den Markt gebracht werden. 

Neben der Dosierung und der Zusammensetzung spielt auch die Kontaktzeit eine große Rolle. Beim Shampoo ist die Kontaktzeit sehr gering. Sie spülen die Inhaltsstoffe unter der Dusche einfach wieder ab.

Sie können da ganz auf Nummer sicher gehen

Mit den gesteigerten Bedürfnissen und Anforderungen der heutigen Verbraucher und Verbraucherinnen sind Kosmetikprodukte zu wahren Multitasking-Helden geworden. Leistungen wie pflegende Eigenschaften, Reparatureffekte und sensorische Vorteile können kombiniert werden und machen Kunden und Kundinnen glücklich. Sauber machen und schäumen konnten sie ja quasi von Kindesbeinen an. Das bedeutet auch, dass viele verschiedene Inhaltsstoffe den Weg in das marktfertige Produkt finden und finden müssen. Doch nicht nur die Anzahl der Inhaltsstoffe ist wichtig, sondern vielmehr auch die Dosierung einzelner Komponenten, die richtige Kombination und mögliche Ergänzung passender Hilfsstoffe. 

Bei dem einen oder anderen Kosmetikprodukt kann es durchaus vorkommen, dass Sie einen Inhaltsstoff finden, den Sie eigentlich als, brennbar oder gefährlich eingestuft hätten. Alle Stoffe sind in einer Menge und Dosierung im Produkt verarbeitet, die keine Gefährdung der Gesundheit zur Folge haben. Auch dies wird kontrolliert und in den Gesetzen reguliert. Sie können da ganz auf Nummer sicher gehen. 

Für die Beurteilung eines Produktes anhand seiner Inhaltsstoffe ist eines wichtig: „Alle Dinge sind Gift, und nichts ist ohne Gift; allein die Dosis machts, dass ein Ding kein Gift sei.“

Wieviel Hautpflege macht Sinn? 

Produkte für die Hautpflege füllen meterlange Regale im Drogeriemarkt. Ein Dutzend oder mehr verschiedene Cremes, Lotions, Duschcremes und anderer Kosmetika findet sich in jedem durchschnittlichen Haushalt. Angesichts dieses riesigen Angebots stellt sich die Frage: Ist so viel Hautpflege überhaupt sinnvoll?

Zum Artikel